Was ist eine Kundendatenplattform?
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Was ist eine Kundendatenplattform?

  • LiveRamp
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Daten gelten heutzutage als echtes Kapital für Unternehmen, weshalb ihr Management nicht nur von größter Bedeutung, sondern ein wesentlicher Hebel des Erfolgs ist. Eines der Tools für die Verwaltung von Daten ist die Kundendatenplattform, zu Englisch Customer Data Platform (CDP) – eine speziell für das Marketing entwickelte Lösung. Werfen wir einen Blick auf die Definition dieses Fachbegriffs und welche Funktionalitäten dahinterstecken.

 

Die Bedeutung des Begriffs „Kundendatenplattform“

Laut der Firma Gartner ist die Definition wie folgt: „Eine CDP ist eine Marketingtechnologie, die Kundendaten aus dem Marketing und allen anderen Kanälen vereint, um Kundenprofile zu erstellen und das Timing und Targeting von Nachrichten und Angeboten zu optimieren.“

Aus dieser Definition lassen sich zwei wichtige Punkte ableiten:

  1. Eine CDP zentralisiert alle Informationen und erstellt Kundenprofile. Sie ist also mehr als eine einfache Datenbank, die Informationen verdichtet, denn sie ordnet und organisiert sie, um ihre Aktivierung zu erleichtern.
  2. Die CDP hat einen Marketing-Fokus, indem sie die Segmentierung und Personalisierung der verschiedenen Aktionen verbessert, die im Rahmen von Kommunikationskampagnen durchgeführt werden und eine personalisierte Erfahrung bieten.

Kurz gesagt: Die CDP übernimmt alle Informationen über Kunden aus den verschiedenen Online- und Offline-Kanälen (Smartphone, Website, Kundenservice, Kioske, Kassensysteme, soziale Netzwerke …), die dann direkt von der Marketingabteilung genutzt werden können.

 

Unterschiede zu anderen Datenplattformen

Um die Definition der CDP besser zu verstehen, ist es hilfreich, sie mit anderen Datenmanagement-Lösungen wie der Data Management Platform (DMP), dem Customer Relationship Management (CRM) oder dem Data Warehouse zu vergleichen.

 

Welche Unterschiede zur Data Management Platform gibt es?

Der erste Unterschied zwischen diesen beiden Tools besteht darin, dass die DMP eine Plattform ist, die für das Targeting (und vor allem Retargeting) von anonymen Nutzern zu Werbezwecken entwickelt wurde, während CDPs eine viel breiter nutzbare Datenbank Ihrer identifizierten Kunden erstellen.

Auch die in den beiden Plattformen gespeicherten Informationen sind nicht identisch:

  • Die DMP konzentriert sich eher auf anonyme Zielgruppensegmente oder Kategorien und die CDP auf einzelne Kunden.
  • Die DMP verwendet „Drittanbieter“-Daten, die aus Cookies mit einer Lebensdauer von 90 Tagen gewonnen werden. Die CDP hingegen integriert First-Party-Daten in persistente individuelle Profile, die ständig erweitert werden. Teilweise werden diese mit 2nd- und 3rd-Party-Daten angereichert.

 

Welche Unterschiede zum Customer Relationship Management gibt es?

Das CRM ist, wie der Name schon sagt, eine Plattform für das Kundenbeziehungsmanagement. Es wird zur Interaktion mit Kunden verwendet und nutzt dafür die verfügbaren Kundeninformationen und den Verlauf der Kundenbeziehung. Natürlich zentralisiert das CRM die meisten Kundeninformationen, aber es ist nicht dafür ausgelegt, große Datenmengen zu speichern, und vor allem konzentriert es nicht alle Informationen, die das Unternehmen aus seinen verschiedenen Quellen sammelt.

Die CDP ist im Gegensatz zum CRM darauf ausgelegt, alle vom Unternehmen gewonnenen Daten unabhängig von der Erfassungsquelle zu zentralisieren. Somit bietet eine CDP eine umfassendere und vollständigere Datenbasis als ein CRM.

Diese Unterschiede führen dazu, dass das Customer Relationship Management eher ein Tool für Vertriebsteams ist, während eine CDP jede Phase der Customer Journey unterstützt und daher alle beteiligten Funktionen vom Marketing über den Vertrieb bis hin zum Contact Center betrifft.

 

Welche Unterschiede zum Data Warehouse (DW)?

Die Unterschiede zwischen diesen beiden Systemen sind schon offensichtlicher. Während sich die CDP auf Kundeninformationen konzentriert, soll das Data Warehouse alle Daten des Unternehmens speichern, unabhängig davon, ob sie sich auf Kunden beziehen oder nicht.

Im Allgemeinen werden in einem Data Warehouse die Daten je nach Bedarf (HR, Recht, Kommunikation, Vertrieb usw.) in Abteilungen (Data-Marts) unterteilt. Aufgrund seines Umfangs und seiner Komplexität wird dieses System von den IT-Teams des Unternehmens verwaltet.

Schließlich ist zu beachten, dass das Data Warehouse nicht in Echtzeit gefüttert wird, was bedeutet, dass die Daten nach der Integration in das System schnell veraltet sein können. Im Gegensatz dazu findet die Integration von Informationen in die CDP permanent und kontinuierlich statt, was eine Aktualisierung in Echtzeit und damit eine hohe Zuverlässigkeit garantiert.

Kurz gesagt, das DW ist eine Lösung, die einen sehr guten Überblick bietet, aber der es an Zuverlässigkeit mangelt, da sie nicht in Echtzeit aktualisiert wird.

 

Daten sind in der Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist es außerordentlich wichtig, die richtigen Tools zu für ihre Verwaltung zu nutzen. Für effektive Marketingkampagnen ist die CDP eine unverzichtbare Lösung, da sie einen Echtzeitblick auf die Customer Journey bietet.